Wie kann der Firebird Datenbanktreiber aktualisiert werden?

Dieser Beitrag beschreibt, wie Sie die bei Amicron-Faktura und Amicron-Mailoffice mitgelieferte Firebird SQL-Datenbank aktualisieren können, falls z.B. durch ein altes Programm bereits eine ältere Version von Firebird eingerichtet ist oder auf dem Server Firebird nachträglich installiert werden soll.

Welche Firebird-Version wird unterstützt?

Setzen Sie stets nur diejenige Firebird-Version ein, die von unseren Programmen offiziell unterstützt werden, da es ansonsten zu unerwarteten Fehlern kommen kann:

Amicron-Faktura 8.x und Amicron-Mailoffice 3.0:  Firebird 1.5 und 2.0
Amicron-Faktura 9.0 und Amicron-Mailoffice 3.5:  2.0 und 2.1 (ausgeliefert wird 2.0)
Amicron-Faktura 10.0 und Amicron-Mailoffice 4.0:  2.0, 2.1 und 2.5 (ausgeliefert wird 2.0)
Amicron-Faktura 11.0: Firebird 2.0, 2.1 und 2.5 (ausgeliefert wird 2.5)
Amicron-Faktura 12.0: Firebird 2.5
Amicron-Faktura 13.0: Firebird 2.5 und 3.0 (ausgeliefert wird 2.5)
Amicron-Mailoffice 5.0: Firebird 2.5

Wir möchten Ihnen hier kurz beschreiben, wie Sie die neue Version 2.1 oder 2.5  installieren können.

Die wichtigste Vorbereitung: das Backup!

Ihre alte Datenbankdatei (*.fdb) aus Firebird 2.0 kann ohne Konvertierung mit Firebird 2.1 und 2.5 verwendet werden, da neuere Firebird-Versionen Datenbankdateien älterer Formate verwenden können. Das ist jedoch nur möglich, solange Sie nicht das Dateiformat auf die neue Firebird-Version umstellen. Sie können also ohne weiteren Aufwand wie gewohnt mit Amicron-Faktura bzw. Amicron-Mailoffice weiterarbeiten.

Falls Sie auf eine höhere Firebird-Version aktualisieren, also z.B. von 2.0 auf 2.1 oder von 2.1 auf 2.5 können Sie jedoch nur dann in den Genuss der besseren Performance der neuen Firebird-Version gelangen, wenn Sie auf das neue Dateiformat aktualisieren. Wie macht man das? Indem einfach mit der bisher eingesetzten alten Firebird-Version ein Backup der Datenbankdatei erstellt wird (*.fbk Datei), das dann nach Installation der neuen Firebird-Version über Firebird zurückgesichert wird. Sie können dazu die in den Amicron-Programmen integrierten Funktionen verwenden (Menü „Extras > Datensicherung > erstellen bzw. zurückholen“). Falls Sie mehrere Mandanten verwenden, muss die Sicherung für jeden Mandanten durchgeführt werden!

ACHTUNG: Nach der Umstellung auf das Dateiformat von Firebird 2.1 bzw. 2.5  ist es nicht mehr möglich, die Datenbankdatei mit älteren Firebird-Versionen zu öffnen! Bei einem Versuch erhalten Sie dann den Fehler „unsupported on-disk-structure„.
Auch die erstellte Backupdatei (*.fbk) kann i.d.R. nicht mehr mit einer älteren Firebird-Version zurückgesichert werden.

Der nächste Schritt: Die Datenbankprüfung

Nach der Sicherung sollten Sie prüfen, ob die Datenbank fehlerfrei ist. Führen Sie deshalb eine Datenbankprüfung durch. Falls dabei Fehler ausgewiesen werden, werden diese meist durch die Rücksicherung behoben, da die Datenbank dabei vollständig neu aufgebaut wird. Führen Sie nach der Rücksicherung deshalb erneut eine Datenbankprüfung durch, um sicherzustellen, dass alle Fehler behoben wurden.

Wo muss das Firebird-Update installiert werden?

Wenn Sie Amicron-Faktura bzw. Amicron-Mailoffice im Netzwerk einsetzen, müssen Sie die alte Firebird-Version nur auf dem Server deinstallieren und neu installieren, sofern Sie auf dem Server die Datenbankprüfung, Sicherung und Wiederherstellung vornehmen. Falls Sie die Sicherung jedoch auf der Arbeitsstation durchführen möchten oder dort zurücksichern wollen, muss Firebird auch auf der Arbeitsstation installiert sein (gleiche Version wie auf dem Server!).

Was ist bereits installiert?

Um zu prüfen, welche Firebird-Version bei Ihnen installiert ist, rufen Sie in Amicron-Faktura oder Amicron-Mailoffice den Menüpunkt „Einstellungen > Systeminformationen“ auf. Sie finden dann auf der Kartei „Verbindung DB-Server“ die Angabe „Serverversion“. Wenn dort bereits die Version 2.5 aufgeführt wird, ist kein Update notwendig.

Was muss installiert werden? Wo kann man Firebird herunterladen?

Firebird können Sie in der 32-bit Version über die vollständige Installationsdatei von Amicron-Faktura oder Amicron-Mailoffice installieren. Selbst wenn Sie eine Vollversion installiert haben, reicht für das Firebird-Update die Prüfversion, die Sie im Downloadbereich von Amicron herunterladen können.

Falls der PC, auf dem Ihre Datenbank bzw. Firebird installiert werden soll, eine 64-bit Version von Windows verwendet, sollten Sie Firebird nicht über das Setup von Amicron-Faktura/Amicron-Mailoffice durchführen, da hier nur die 32 bit Version von Firebird enthalten ist.

Auf der Homepage des Firebird-Projekts finden Sie alle verfügbaren Installationsdateien:

Rufen Sie über diesen Link die Downloadseite zu Firebird 2.0.7 auf oder klicken Sie hier, um die Windows-Version von Firebird 2.0.7 direkt herunterzuladen (32bit)

Rufen Sie über diesen Link die Downloadseite zu Firebird 2.1.7 auf oder klicken Sie hier, um die Windows-Version von Firebird 2.1.7 direkt herunterzuladen (32-bit) bzw. 2.1.7 (64-bit).

Rufen Sie über diesen Link die Downloadseite zu Firebird 2.5.7 auf oder klicken Sie hier, um die Windows-Version von Firebird 2.5.7 direkt herunterzuladen (32-bit) bzw. 2.5.7 (64-bit)

Wenn Sie auf Ihrem Server-PC ein 64-bit Betriebssystem einsetzen, achten Sie bitte darauf, die 64-bit-Variante von Firebird zu installieren.

Deinstallation der alten Firebird-Version:

Falls bereits eine alte Version von Firebird installiert ist, muß diese nach Erstellen der Datensicherung (*.fbk) erst deinstalliert werden, da sich sonst keine neue Version installieren läßt. Eine detailierte Anleitung zur Deinstallation finden Sie im folgenden Beitrag:
blog/wie-kann-der-firebird-datenbankserver-deinstalliert-werden

Nach der Deinstallation von Firebird sollten Sie den PC neu starten.

Installation der Original-Firebird-Installation

Starten Sie die Installationsdatei. Führen Sie die Installation bis zum Ende aus, wählen bzw. bestätigen Sie dabei die vorgeschlagenen Einstellungen.

Classicserver, Superserver oder SuperClassic?

Wenn Sie die Installationsdateien von FirebirdSQL.org verwenden, können Sie während der Installation wählen, in welcher Variante Firebird betrieben werden soll: als Classic-, Super- oder SuperClassic-Server (ab V2.5).

Welche Wahl Sie hier treffen, spielt keine große Rolle, da die Unterschiede i.d.R. minimal sind. Wenn Sie einen Server-PC mit 64-bit Betriebssystem einsetzen, der zudem noch über >4 GB Hauptspeicher verfügt, wird die SuperClassic-Variante die beste Performance bieten.

Details zu diesem Thema finden Sie z.B. hier:
http://www.sinatica.com/blog/en/index.php/articles/firebird-superserver-classicserver-or-superclassic
http://www.iblogmanager.com/download/misc/articles/2010_01_Firebird_2.5.pdf

Installation der neuen Firebird-Version über die Amicron-Installation:

Rufen Sie anschließend die Installation von Amicron-Faktura oder Amicron-Mailoffice auf.

Gehen Sie dort wie folgt vor:

1. Im Willkommensfenster klicken Sie auf „Weiter“.

2. Wenn auf der nächsten Seite “Programm ist bereits vorhanden” erscheint, müssen Sie die Option “Neu installieren” wählen.

3. Klicken Sie auf „Weiter“ bis Sie zur Seite „Komponenten wählen“ kommen. Dort entfernen Sie bei allen Komponenten das Häkchen, außer bei folgenden Einträgen:
– Datenbanktreiber (Client)
– Datenbanktreiber (SQL-Server)

4. Führen Sie nun die Installation bis zum Ende aus.

Nach der Installation können Sie Amicron-Faktura bzw. Amicron-Mailoffice wie gewohnt starten. Im Menü Systeminformationen (siehe oben) können Sie prüfen, ob die neue Firebird-Version erfolgreich installiert wurde.

Wichtig: Update der Firebird-Client-Datei GDS32.DLL

Sollte auf den Arbeitsstationen beim Start von Amicron-Faktura eine Fehlermeldung auftreten, kopieren Sie bitte vom Server aus dem Firebird-Unterordner „bin“ die erneuerte Datei FBCLIENT.DLL (=Firebird-Client) auf die Arbeitsstation in den Programmordner von Amicron-Faktura bzw. Amicron-Mailoffice und benennen diese Datei um in GDS32.DLL.

Rücksicherung der Datenbank

Nach Installation der neuen Firebird-Version kann die Datenbanksicherung (*.fbk Datei) über die in den Amicron-Programmen integrierte Funktion zurückgesichert werden (Menü „Extras > Datensicherung > zurückholen“). Hierbei wird das bei Firebird mitgelieferte Programm gbak aufgerufen, das aus der *.fbk-Datei eine neue Datenbank (*.fdb) erzeugt.

Wo gibt es weitere Infos zur Installation von Firebird?

Auf der Homepage FirdbirdSQL.org finden Sie folgende Dokumentationen:

2 Kommentare
  1. Gieger-Versand
    Gieger-Versand sagte:

    und wie geht man vor wenn die datenbanküberprüfung fehler ausweist?
    Summary of validation errors:
    Number of record level errors : 1
    Number of index page errors : 2
    obwohl die option fehler autom. korrigieren aktiviert war..

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